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Sind Sie beim Würzen ein Freund von Schärfe? Ganz gleich, ob milde gefüllte Paprikaschoten, würzige Chilis auf der Pizza oder eine feurige Schärfe im Thai-Curry – eines ist sicher: Schärfe bringt unsere Geschmacksknospen erst so richtig in Fahrt. In unserem nachfolgenden Ratgeber stellen wir Ihnen nicht nur die beiden beliebten, scharfen Gewürzgeschwister Paprika und Chili vor, sondern klären zugleich auch das Thema mit der Schärfe.

Historische Hintergründe und weitere Entwicklung

Im 15. Jahrhundert brachte Kolumbus erstmals die Chili-Pepper-Früchte von seinen Entdeckungsreisen nach Europa. Doch nur kurze Zeit später eroberten Paprika, Chili und Co. nicht nur als beliebte Gewürze, sondern auch als gefragte Heilpflanzen die gesamte Erdkugel. Heute finden Chili-Pepper in der internationalen Küche sowohl roh, gekocht, eingelegt, als auch getrocknet und gemahlen rege Verwendung. Klar ist, dass sie aufgrund ihrer unverwechselbaren Würze nicht nur besonders köstlich schmecken, sondern zugleich auch noch Unmengen an Vitamine und Vitalstoffe liefern. Zu guter Letzt sind sie auch noch super kalorienarm. Doch die scharfen Schoten machen nicht nur schlank, denn ihnen wird zugleich auch eine gute Wirkung als Aphrodisiaka nachgesagt. Aber auch in der Medizin finden der Inhaltsstoff Capsaicin schon seit langer Zeit Verwendung und kommt beispielsweise als Wirkstoff in Wärmepflastern zum Einsatz. Diese sollen zum Beispiel bei Rückenschmerzen für eine spürbare Linderung sorgen.

Paprika: Eine Vitamin-C-Bombe hoch 10!

Die klassische Gemüsepaprika ist in unseren Küchen am häufigsten vertreten und kaum noch wegzudenken. Ursprünglich stammt sie aus Südamerika und wird heute auch bei uns in den Farben rot, grün, gelb und orange angeboten. Die Farben spiegeln den jeweiligen Reifegrad der Schote wider, denn während dem Prozess des Reifens reichern sich in der Paprika die sogenannten farbgebenden Carotine an. Eine rote Paprika ist also deutlich reifer als beispielsweise eine gelbe oder gar grüne.
Doch besonders erstaunlich ist der überaus hohe Gehalt an Vitamin C, mit dem es kaum ein anderes Lebensmittel aufnehmen kann. In 100 g roter Paprika stecken im Durchschnitt rund 150 mg Vitamin C. Aber auch die grünen Paprikas kommen auf einen sagenhaften Wert von noch immerhin 139 mg Vitamin C. Ebenso enthalten die Schoten noch weitere Vitamine und Nährstoffe wie Vitamin A, B1 und E sowie Kalium, Magnesium, Zink, Kalzium, Flavonoide und Carotine.
Wissenswert: Paprikas sind im Gegensatz zu den verwandten Chilis nicht scharf, sondern schmecken eher leicht süßlich. Dies liegt daran, dass die heute gezüchteten Paprikas nahezu kein Capsaicin mehr enthalten.

Chili: Einige bevorzugen es gerne scharf!

Verantwortlich für die Schärfe von Chilis ist die sogenannte Capsaicinoide bzw. das Capsaicin. Letzteres wirkt aber nicht etwa wie andere Geschmacksstoffe, die unsere Geschmacksknospen bzw. -nerven auf der Zunge stimulieren und dafür sorgen, dass wir etwas als süß, salzig, bitter oder sauer empfinden. Ganz im Gegenteil, denn Capsaicin verursacht einen Hitze- bzw. Schmerzreiz. Dieser sorgt dafür, dass in unserem Körper eine gesteigerte Wärmeproduktion entsteht. Da unser Körper diese möglichst schnell ausgleichen möchte, verbraucht er Unmengen an Kalorien – das wiederum macht Chilis zu einem wahren, natürlichen Fettkiller.
Vorsicht: Beim Schneiden von Chilis sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie sich mit den Händen nicht die Augen reiben oder Ihre Schleimhäute berühren, denn beides kann zu starken Schwellungen und einem heftigen Brennen führen. Verwenden Sie für die Zubereitung am besten Gummihandschuhe.

Die unterschiedlichen Chili- und Paprika-Sorten

Vorab gilt zu wissen, dass die unterschiedlichen Chili- und Paprikasorten nicht nur Gemüse oder Gewürze, sondern auch eine Art der Zierde und Dekoration darstellen. Damals gab es nur wenige verschiedene Sorten dieser beliebten Schoten, doch heute ist die Vielfalt unglaublich riesig. Von länglichen, runden, kleinen, großen, herben, milden, scharfen und fruchtig scharfen Schoten ist wirklich alles vorhanden. Die unterschiedlichen Farben, Formen, Schärfegrade und Geschmacksausprägungen sorgen für eine wahre Explosion unserer Geschmacksknospen.
Eher herb scharf sind zum Beispiel die beiden Sorten Thai-Chili und Chili Cayenne. Extrem scharf und gleichzeitig angenehm fruchtig sind hingegen die Habanero-Sorten und Scotch Bonnet.

Wissenswert: Weltweit gibt es einen kontinuierlichen Wettbewerb um die schärfsten Chilis. Lange Zeit galt die Habanero-Chili Red Savina als diese, doch sie wurde einst von der Chili Bhut Jolokia entthront. Aber auch diese Chili-Sorte konnte sich nicht lange halten, denn ihr folgte schon bald die Chili-Sorte Trinidad Scorpion Morgua. Seit dem Jahr 2013 hat den Platz der weltweit schärfsten Chili allerdings die Carolina Reaper Schote eingenommen.
Nun kommen wir aber zur Zusammenfassung der unterschiedlichen Chili- und Paprika-Sorten. Natürlich stellt diese Auflistung bei Weitem noch nicht alle Vertreter dar, dennoch gibt sie Einblick in die häufigsten und gefragtesten Sorten:

Paprika

  • Gourmet: orange
  • Runde Ungarische: flachrund, gerippt und rot
  • Riesenpaprika Pantos: rot
  • Goldflame: gelb
  • Bedingo: rot
  • Mavras: violett bis feuerrrot
  • Multi (gelb)
  • Nazar (gelb)

Chili, Gewürzpaprika, Peperoni und Co.

  • Bischofsmütze: Peri Peri, rot
  • Szegediner: Gewürzpaprika, rot
  • De Cayenne: rot
  • Gaucho: Jalapeno
  • Chili Bulgarian Carrot: orange
  • Habanero: rot, gelb und orange
  • Habanero Fatalii: gelb
  • Bhut Jolokia
  • Brazilian Startfish

Die unterschiedlichen Scoville Schärfeeinheiten

Die Schärfe von Chili, Paprika und Co. wird in sogenannten Scoville-Einheiten gemessen. Hierbei handelt es sich um ein weltweit bekanntes Maß für Schärfe:

  • Paprika weisen einen Scoville-Wert von 0 auf = Stufe 0
  • Peperoni haben je nach Art zwischen 10 und 500 Scoville = Stufe 1
  • Tabasco liegt mit der Stufe 8 bei rund 30.000 bis 50.000 Scoville-Einheiten
  • Reines Capsaicin unterliegt der Stufe 10 und weist bis zu 15.000.000 Scoville auf

Wichtig: Bei den Scoville-Angaben sollten Sie stets vorsichtig sein, denn der Capsaicin-Gehalt kann je nach Sorte, Pflanze und Frucht extrem schwanken. Auch die einzelnen Zonen der Früchte können unterschiedliche Schärfen aufweisen. So sind der Bereich der Plazenta und der Samenscheidewände sowie die Samen selbst am schärfsten. Möchten Sie besonders scharfe Chilis ein wenig entschärfen, empfehlen wir Ihnen diese Bereiche vorsichtig zu entfernen.

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Originally posted 2023-05-15 12:57:57.

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