Extra scharf

Saucen

Gewürze

 

Nachgeschärft – Gewürze und Saucen im Überblick

Ohne Gewürze und Schärfe ist jedes Gericht fad, um nicht zu sagen ungenießbar. Doch Gewürze sorgen nicht allein für den guten Geschmack unseres Essens. Gewürze fördern auch die Bekömmlichkeit von Speisen, regen den Appetit an und wirken sich positiv auf die Verdauung aus. Gerade scharfe Gewürze, wie sie bevorzugt in der asiatischen, südamerikanischen aber auch in der mediterranen Küche zur Anwendung kommen, wirken sogar antibakteriell und können Keime abtöten. Diese Eigenschaft von Chili und Co ist in heißen Ländern ganz wesentlich.

Was genau sind Gewürze?

Gewürze sind Teile von Gewürzpflanzen, die in frischer oder auch getrockneter Form Speisen und Getränken zugesetzt werden. Getrocknete Gewürze können auch gemahlen sein. Gewürzpflanzen enthalten in ihren Wurzeln, Blättern, Blüten, Samen, Früchten, Sprossen und der Rinde natürliche Geschmacks- und Geruchsstoffe sowie ätherische Öle und Bitterstoffe. Durch ihren pikanten, aromatischen oder scharfen Geschmack verleihen sie Speisen und Gerichten ihre charakteristische Note.

Der deutsche Name Gewürz leitet sich vom althochdeutschen Wort „wurz“ ab und bedeutet so viel wie „Wurzel“ oder auch „Pflanze“. Neben dem geschmacklichen und gesundheitlichen Nutzen dienen Gewürze traditionell auch dazu, Speisen und Getränke haltbar zu machen. Der Duft mancher Gewürzpflanzen kann Insekten und Vorratsschädlinge vertreiben. Gewürze dienen seit jeher auch als Grundstoffe für natürliche Arzneimittel. Bereits im 12. Jahrhundert brachte Hildegard von Bingen ihr Wissen über die Heilkraft der Gewürze zu Papier.

Wertvoll und unverzichtbar

Gewürze sind in der Küche unverzichtbar. Heutzutage steht uns eine große Zahl an Gewürzen zu relativ geringen Preisen zur Verfügung. Dadurch kann leicht vergessen werden, wie wertvoll Gewürze insbesondere im Mittelalter und der frühen Neuzeit waren. Mit der aufkommenden Seefahrt wurden exotische Gewürze aus fernen Ländern immer mehr zum gefragten und teuer bezahlten Handelsgut. Die Kolonialmächte und so mancher Kaufmann wurde durch den Gewürzhandel reich. Gewürze wurden von fernen Kontinenten und damals besonders aus Südostasien, Arabien und Indien importiert.

In Südostasien befanden sich auch die Molukken, denen man den Namen Gewürzinseln gab. Von dort kamen so wichtige Gewürze wie die Gewürznelken und die Muskatnuss. Pfeffer, der schon in der Antike vom Vater der modernen Medizin Hippokrates erwähnt wurde, war zeitweise so wertvoll, dass er mit Gold aufgewogen wurde. Daher stammt auch die mit der Hanse aufkommende, abschätzig gemeinte Bezeichnung „Pfeffersack“ für reiche Gewürzhändler. Auch Zimt und Safran galten seit jeher als sehr wertvoll. Bis heute sind Vanille, Safran, Kardamom und bestimmte Chilisorten die teuersten Gewürze.

Uralte Gewürz- und Heilkräuter

Die Verwendung von Gewürzen durch den Menschen konnte von Archäologen schon vor mehr als 5.000 Jahren nachgewiesen werden, setzte jedoch vermutlich schon mit der Sesshaftwerdung der Menschen ein. Dill beispielsweise verwendete man im Mittelmeerraum schon vor mehr als 5.000 Jahren und die Pharaonen ließen sich Dillzweige mit ins Grab legen. Auch Kapern waren schon vor Tausenden von Jahren ein in Vorderasien verbreitetes Gewürzmittel. Koriander und Kümmel waren im alten Ägypten beliebte Gewürze. Doch auch im Ostseeraum nutzte man schon vor mehr als 5.000 Jahren die Knoblauchsrauke zum Würzen Fisch und Wild.

Besonders die scharfen Sachen wirken positiv

Vor allem scharfen Gewürzen wie Chili, Tabasco und Srirachasauce sagt man eine ganze Reihe weiterer positiver Wirkungen nach. Wer einmal „Blut“ geleckt hat an der Schärfe, wird sie geschmacklich in seinem Essen ohnehin nicht mehr vermissen möchten. Scharfe Gewürze regen in besonderer Weise die Fettverdauung an und haben eine positive Wirkung auf die Magentätigkeit und die Darmflora. Chili und Co aktiviert unser Herz-Kreislauf-System, wirken antibakteriell und konservierend. Zudem haben die „scharfen Sachen“ auch eine aphrodisierende Wirkung.

Es gibt also viele gute Gründe mit Gewürzen zu experimentieren und sich auch auf die feurigen unter ihnen einzulassen. Sie wirken aufmunternd, Fördern die Gesundheit insgesamt und verhindern Blähungen. Man kommt weniger ins Schwitzen und kann sich sogar besser konzentrieren.